Knicks

Knicks oder Wallhecken sind angepflanzte oder natürliche Geländewälle, die mit Gehölzen bewachsen sind; Redder finden sich beiderseits der Straßen. Sie alle dienten früher als Grenzmarkierungen, Einfriedigungen und auch als Brennholzspender. Weil sie ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere sind, sich auf das örtliche Kleinklima positiv auswirken und der Bodenerosion entgegenwirken, um nur einige Besonderheiten hervorzuheben, sind sie besonders schützenswert und dürfen laut Niedersächsischem Gesetz nicht beseitigt werden.

Als Bepflanzung findet man:
Schlehe, Hundsrose, Haselnuss, Weißdorn, Eiche, Hainbuche, Esche, Feldahorn, Sanddorn, Brombeere und andere.

Landschaft mit Knick

Landschaft mit Knick (Foto: Haus der Natur,Cismar)

Sie bieten eigene Lebensräume für Wildpflanzen und für Tiere, allein etwa 7.ooo Tierarten wurden gezählt, darunter viele Vogelarten. Gleichzeitig sind sie Rückzugsgebiete sowie Ausbreitungszentren für Nützlinge und dienen so der biologischen Schädlingsbekämpfung. Schließlich prägen sie das Landschaftsbild.

In der Intensivlandwirtschaft wurden sie als lästig empfunden und häufig beseitigt, insbesondere durch die LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) zu DDR-Zeiten. In Schleswig-Holstein gibt es heute noch ca. 45.ooo km Knicks, das sind ca. 30 % der ursprünglich vorhandenen.

Wenn das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Knicks gestärkt und Pflege, Ergänzung und Neuanlage gefördert wird, ist ein großer Schritt für ihre Erhaltung getan.

Im Frühjahr 2012 wurde vom Heimat- und Verkehrsverein deshalb am Estewanderweg unterhalb Podendorf ein neuer Knick angelegt, um auf seine Nützlichkeit und Schönheit aufmerksam zu machen.
Ludwig Hauschild